Ruhr-Uni-Bochum

One Year at CASA: Yixin Zous Erfahrungen am Forschungsstandort Bochum

In unser Miniserie "One Year at CASA" berichten Principal Investigators unseres Exzellenzclusters CASA, was sie in ihrem ersten Jahr am Forschungsstandort Bochum bewegt hat. Im aktuellen Interview wird Yixin Zou interviewt, deren Forschung sich auf die Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu Sicherheits- und Datenschutztechnologien konzentriert, insbesondere mit Blick auf diejenigen, die in der Gesellschaft bereits marginalisiert oder zu wenig erreicht werden.

Yixin Zou beim PI Gathering 2023

Copyright: CASA, Fabian Riediger

Yixin's Vortrag im Rahmen des WISC Workshop 2023. Copyright: CASA, Mareen Meyer

Yixin Zou beim CASA Retreat 2023

Yixin beim CASA Retreat 2023 in Bad Driburg. Copyright: CASA, Fabian Riediger

Yizin bei CASA Retreat 2023 / Gruppenfoto

Die CASA PIs beim Retreat 2023. Copyright: CASA, Fabian Riediger

Yixin Zous Katzen

Lokum und Nala. Copyright: privat

Übersicht über die RUB

Übersicht über die Ruhr-Universität Bochum. Copyright: RUB, Marquard

Über Yixin Zou
Yixin Zou ist Tenure Track-Faculty-Mitglied am Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre (MPI-SP) und leitet die Gruppe "Human-Centered Security and Privacy". Außerdem ist sie Principal Investigator (PI) an unserem Exzellenzcluster CASA - Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Ihre Forschung umfasst die Bereiche Mensch-Computer-Interaktion, Datenschutz und Sicherheit. Dabei liegt ihr Fokus darauf, das Sicherheitsverhalten von Verbraucher*innen zu verbessern und die digitale Sicherheit gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu stärken. Innerhalb unseres Clusters ist ihre Forschung im Research Hub D - "Benutzerfreundlichkeit" angesiedelt, welches die besondere Rolle von Nutzer*innen im Kontext der IT-Sicherheit untersucht.

Ein Jahr am Forschungsstandort Bochum
Im Frühjahr 2023 kam Yixin zu uns nach Bochum und hat seitdem vielfältige Einblicke in unser Exzellenzcluster gewonnen. Dazu zählen natürlich unser jährliches CASA-Retreat mit allen CASA-Doktoranden, Postdocs und PIs, ebenso wie der Austausch aller PIs beim jährlichen PI-Gathering und die Teilnahme an unserem Women in Security and Cryptography Workshop (WISC). In diesem Interview erzählt sie, warum sie nach Bochum gekommen ist, berichtet über ihre Forschung und teilt besondere Erfahrungen und Herausforderungen:

  • Liebe Yixin, warum hast du dich für Bochum als Forschungsstandort entschieden?
    Zu 100 Prozent wegen des MPI-SP und CASA an der Ruhr-Universität Bochum, die eine entscheidende Rolle bei der Etablierung der Region als Zentrum für führende IT-Sicherheitsforschung in Deutschland spielen. Die Max-Planck-Gesellschaft ermöglicht echte akademische Freiheit, indem sie uns zu grundlegender, bahnbrechender Forschung ermutigt und mit einer komfortablen Finanzierung ausstattet. Die optionalen Lehrverpflichtungen ermöglichen es mir, selbst zu entscheiden, wie ich meine Zeit zwischen Forschung und Lehre aufteile.
    CASA war ein entscheidender Faktor, der mich nach Bochum gezogen hat und mir ein herausragendes Netzwerk von Kolleg*innen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und darüber hinaus verschafft hat. Während meines ersten Jahres hier habe ich viele inspirierende Menschen kennengelernt und zahlreiche gemeinsame Projekte gestartet. Dazu zählen nicht nur Expertinnen wie Prof. M. Angela Sasse, Prof. Alena Naiakshina und Prof. Karola Marky vom Usability Hub, sondern auch Forscher*innen aus den anderen Hubs. Beispielsweise gebe ich gemeinsam mit Veelasha Moonsamy vom Research Hub "Secure Systems" Seminare/Vorlesungen und betreue zusammen mit ihr eine Masterarbeit. Eine unserer Kooperationen hat zu einer Veröffentlichung auf dem IEEE Symposium on Security and Privacy 2024 geführt. Durch den Austausch mit verschiedenen Forschungsbereichen kann ich vielfältige Erkenntnisse gewinnen und unterschiedliche Perspektiven in meine eigene Forschung integriere.
     
  • Welche Forschungsfrage treibt dich täglich an?
    Meine Forschung konzentriert sich im Wesentlichen auf die Themen menschenzentrierte Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre. Insbesondere untersuche ich, wie Laien auf Sicherheits- und Datenschutzrisiken reagieren und wie wir den Zugang zu Sicherheits- und Datenschutztechnologien für sie verbessern können. Eine zentrale Frage, mit der ich mich in meiner Forschung beschäftige, betrifft die Gewährleistung eines gerechten Zugangs für alle Menschen – mit besonderem Augenmerk auf diejenigen, die in der Gesellschaft bereits marginalisiert oder zu wenig erreicht werden, wie etwa ältere Erwachsene und Menschen mit Behinderungen.
     
  • Welches Forschungsprojekt hat dich im vergangenen Jahr am meisten fasziniert und warum?
    Es ist so schwer, ein Projekt auszuwählen! Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich das Projekt nennen, in dem wir die Sicherheits- und Datenschutzempfehlungen untersucht haben, die lokale Expert*innen Laien in der Mehrheitswet geben. Frühere Forschungsarbeiten in diesem Bereich haben hauptsächlich Teilnehmer*innen aus den USA und Westeuropa einbezogen. Die Erweiterung dieser Studien auf die Mehrheitswelt ist entscheidend, um zu verstehen, wie verschiedene Faktoren beeinflussen können, welche Ratschläge zu Sicherheit und Datenschutz die Menschen erhalten. Zum Beispiel wird in Südasien von Frauen erwartet, dass sie ihre Telefone innerhalb des Haushalts teilen, und in Kenia verlassen sich viele auf die Empfehlungen der Betreiber von Cybercafés. Durch diese Forschung hoffen wir, Empfehlungen zu entwickeln, die Sicherheits- und Privatsphärenratschläge weltweit inklusiver gestalten.
     
  • Was war für dich die größte Herausforderung während deiner ersten zwölf Monate hier und wie hast du sie gemeistert?
    Auf jeden Fall die deutsche Sprache! Nach einigen Monaten kann ich endlich ohne große Schwierigkeiten in Restaurants Essen bestellen, aber mein Deutsch befindet sich noch immer auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, das nicht über einfache Gespräche wie dieses hinausgeht. Ich bemühe mich, durch die Unterstützung eines Nachhilfelehrers und regelmäßige Tandemgespräche mit einer deutschen Kollegin stetige Fortschritte zu machen. Hoffentlich werde ich eines Tages in der Lage sein, all diese Fragen in fließendem Deutsch zu beantworten :) (Hinweis der Redaktion: das Interview wurde ursprünglich auf Englisch geführt.)
     
  • Welche unerwarteten, lustigen oder kuriosen Erfahrungen hast du in deinem ersten Jahr hier gemacht, die dir in Erinnerung geblieben sind?
    Wenn wir über Unerwartetes sprechen: Im Vergleich zu den Orten, an denen ich bisher in den USA gewohnt habe, ist Bochum ziemlich grün, und der Winter hier ist nicht so kalt oder unangenehm. Die Stadt ist sehr fußgängerfreundlich. Außerhalb der Arbeit mache ich gelegentlich Spaziergänge und genieße den Wechsel zwischen Stadt und Land in nur wenigen Minuten. Außerdem haben mein Partner und ich im Verlauf unseres ersten Jahres zwei Katzen adoptiert. Sie sind so liebenswert und verspielt, dass wir uns wie zu Hause fühlen.

Vielen Dank, Yixin, für die Einblicke in dein erstes Jahr bei uns! Wir freuen uns sehr, dass du ein so wertvoller Teil unserer Forschungscommunity bist!

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.