Ruhr-Uni-Bochum

MysteryTwister – internationaler Kryptografie-Wettbewerb neu aufgelegt

MysteryTwister.org präsentiert sich in einem modernen Design

Seit mehr als 15 Jahren bietet MysteryTwister.org Rätsel rund um das Thema Kryptografie. Jetzt zeigt sich die Website mit modernem Design und neuen Features. Ziel ist es, neue Zielgruppen anzusprechen, die die spannenden Challenges lösen wollen – beispielsweise vom Smartphone aus. Der neu gegründete Discord-Server ermöglicht den Mitgliedern der Community einen direkten Austausch. Als nächstes geplant sind interaktive Tutorials, die Einsteigern mithilfe der Challenges die Grundlagen der Kryptoanalyse vermitteln.

Historisch gewachsen
Ursprünglich gegründet wurde MysteryTwister aus einer Designstudie namens „A Crypto Challenge by CrypTool“ heraus. Es löste die bekannte MysteryTwister-Seite von Professor Dobbertin ab. Heute ist MysteryTwister Teil des CrypTool-Projekts (CrypTool.org) und wird vom Lehrstuhl für Cryptanalysis der RUB sowie dem Exzellenzcluster CASA unterstützt und stetig weiterentwickelt.

MysteryTwister.org bietet fast 400 verschiedene Rätsel in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Hier können Interessierte ihre Fähigkeiten im Knacken von Codes und Chiffren unter Beweis stellen. Inzwischen haben sich schon über 10.000 Menschen aus aller Welt beteiligt – von Schülern über Praktiker bis hin zu Forschern.

Spannende Challenges
Von A wie AES bis Z wie Zodiac-Verschlüsselung – die Challenges in MysteryTwister decken verschiedene Themen der Kryptologie ab und sprechen sowohl Anfänger als auch Experten an. Besonders mysteriös sind die „Level X“-Challenges, deren Lösungen selbst den Autoren nicht bekannt sind. Manche Challenges enthielten bisher verschollene Informationen, wie die 2013 geknackten Tagebücher des italienischen Widerstandskämpfers Antonio Marzi aus dem Zweiten Weltkrieg. Andere Challenges begleiteten Veröffentlichungen neuer Verfahren auf der Preprint-Plattform arxiv: Sie wurden von MysteryTwister-Mitgliedern gebrochen und die Verfahren daraufhin mehrmals verbessert.

Professor Bernhard Esslinger, langjähriger Leiter von CrypTool und MysteryTwister, resümiert: „Mit MysteryTwister erreichen wir nicht nur die erfahrenen Codeknacker, sondern auch Schüler, die wir damit für MINT-Fächer begeistern konnten – wie uns mehrfach von deren Lehrern zurückgemeldet wurde. Die kontinuierliche Weiterentwicklung von MysteryTwister leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.