Nun beginnen bald die besinnlichen und ruhigen Tage des Jahres. Die Geschäftsstelle des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit (HGI) mit dem Exzellenzcluster CASA – Cyber Security in the Age of Large Scale Adversaries – wünscht allen Mitgliedern, Partner*innen und Freund*innen ein frohes Weihnachtsfest und einen gesunden und erfolgreichen Start ins Jahr 2023. Politische und gesellschaftliche Ereignisse haben 2022 in vielerlei Hinsicht zu einem bewegenden Jahr gemacht. Auch wir am HGI/bei CASA blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück, das wir im Folgenden Revue passieren lassen wollen.
NIST-Wettbewerb, ERC Grants und Best Paper
Einen der wahrscheinlich größten Erfolge in der Geschichte der Bochumer IT-Sicherheitsforschung haben wir im Juli gefeiert. Hier gab das National Institute of Standards and Technology (NIST) die Gewinner*innen des Wettbewerbs um die „Post-Quantum Cryptography Standardization“ bekannt. Wir sind besonders stolz, dass die HGI/CASA-Wissenschaftler*innen Eike Kiltz, Peter Schwabe, Tanja Lange und Dan Bernstein (ehemaliger CASA PI) drei der vier finalen Algorithmen entwickelt haben.
Einen weiteren Grund zum Feiern lieferten die Bekanntgaben aus dem European Research Council. So erhielt Eike Kiltz im April einen ERC Advanced Grant, der mit 2,5 Millionen Euro für fünf Jahre dotiert ist. Konrad Rieck und Thorsten Holz erhielten einen Consolidator Grant, Lucas Davi und Michael Walter konnten sich über einen ERC Starting Grant freuen.
Apropos Gewinner*innen: Im November fand der diesjährige Deutsche IT-Sicherheitspreis bei uns an der Ruhr-Universität statt. Der erste Preis ging an die Bochumer Wissenschaftler David Knichel, Amir Moradi, Nicolai Müller und Pascal Sasdrich für ihr Projekt „Einfach sicher: Ein Werkzeugkasten zur automatisierten Erstellung geschützter Hardware“. Sie erhielten dafür 100.000 Euro Preisgeld.
Prämiert wurden außerdem zahlreiche Paper aus unseren Reihen: Auf dem „USENIX Security Symposium“ erhielten Konrad Rieck, Erwin Quiring und Alexander Warnecke (Et al.) einen Distinguished Paper Award für ihr Paper „Dos and Don'ts of Machine Learning in Computer Security“. Dort wurden auch Tobias Scharnowski, Nils Bars, Moritz Schloegel, Thorsten Holz und Ali Abbasi (Et al.) mit einem Distinguished Artifact Award für ihr Paper „Fuzzware: Using Precise MMIO Modeling for Effective Firmware Fuzzing“ ausgezeichnet. CASA-PI Alena Naiakshina freute sich über einen Distinguished Paper Award auf der „SOUPS - Symposium on Usable Privacy and Security“ für das Paper „Let’s Hash: Helping Developers with Password Security“. Die Arbeit "Faster Addition and Doubling on Elliptic Curves" von Daniel J. Bernstein (ehemaliger CASA PI) und CASA PI Tanja Lange wurde mit dem IACR Test-of-Time Award 2022 ausgezeichnet.
Neue Projekte und Professuren
Neu gestartet in 2022 ist das Projekt „Digitale Fitness für Bürgerinnen und Bürger – realistische Risikowahrnehmung, sichere Routinen“, kurz DigiFit, unter der Koordination von Angela Sasse. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre mit rund 2 Millionen Euro gefördert.
Kurz vor Weihnachten erreichten den Postdoc Pascal Sasdrich gute Nachrichten: Er erhielt von der Deutschen-Forschungsgemeinschaft (DFG) die Bewilligung für eine Emmy-Noether-Gruppe, die im nächsten Jahr startet.
Im laufenden Jahr hat das Team der Bochumer IT-Sicherheitsforschung außerdem Verstärkung erhalten. Michael Walter besetzte die Professur für Quanteninformation und Amir Moradi wurde aus Köln zurück nach Bochum als Professor für Implementierungssicherheit berufen. Im Dezember freuten wir uns darüber, Karola Marky als Professorin für „Digitale Souveränität“ begrüßen zu dürfen. Die Nachricht, dass Thorsten Holz als Tenured Faculty zum CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit wechselt, bedauern wir zwar sehr, blicken der künftigen kollegialen Zusammenarbeit jedoch freudig entgegen.
Nach der langen Corona-Pause haben wir in diesem Jahr besonders die Veranstaltungen genossen, die wieder in Präsenz stattfinden konnten. Einen ausführlichen Bericht zur CASA Summer School on Blockchain Security und dem CASA Retreat in Königswinter finden Sie auf unseren News-Seiten.
Einige unserer CASA Distinguished Lectures fanden auch wieder vor Ort an der Ruhr-Universität statt. Die Vorträge der hochrangigen Speaker können alle auf unserem Youtube-Kanal angesehen werden.
Kunst trifft Wissenschaft
Einen besonderen Abend stellte das Abschlussevent der Künstlerresidenz des Medienkünstlers Marco Barotti dar, der dort sein Konzept APES vorstellte. Seine Klangskulpturen aus recycelten Wi-Fi-Sektorantennen sind 2022 in Zusammenarbeit mit unseren Forscher*innen entstanden. Viele positive Erinnerungen hat auch der Besuch der Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen im Rahmen ihrer Forschungsreise "#Möglichmacher" bei uns hinterlassen.
Einen weiteren, künstlerischen Ansatz zur Darstellung der Forschungsinhalte bei CASA bietet ebenfalls der erste CASA Comic mit dem Titel „What’s the Fuzz About Hub C and the Missing Carrots?“. Wer lieber hört, als zu lesen, dürfte sich 2022 über unsere Podcast-Serie „Nachgehackt – der Podcast zu IT-Security“ gefreut haben.
Zu guter Letzt blicken wir am Ende des Jahres gerne auf unsere Serie „Women in IT Security“ zurück, in der wir Monat für Monat spannende Wissenschaftlerinnen aus unserem Hause vorgestellt haben.
Ausblick auf das nächste Jahr
Unter diesen vielen Eindrücken, die 2022 bei uns hinterlassen hat, gehen wir nun bis zum 09.01.2023 in die Winterpause.
Für 2023 stehen uns neue, spannende Ereignisse ins Haus. Einige Termine können wir Ihnen an dieser Stelle mit auf den Weg geben. Am 10. Februar lädt das Forschungskolleg SecHuman zum Jahressymposium ein. Eine Abschiedsparty für Thorsten Holz ist für den 9. März datiert. Am 20. April findet die Eröffnung des IT-Kunstprojekts „DIS/PLAY“ des Künstlers Ralf Baecker bei uns statt. Das HGI feiert am 10. Mai seinen 20. Geburtstag, zu dem wir in Kürze einladen werden. Weitere Termine werden außerdem im Januar bekannt geben.
Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.