Ruhr-Uni-Bochum

Eike Kiltz erhält den Leibniz-Preis

Der Kryptographie-Experte wird mit dem wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis geehrt, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist.

Copyright: CASA, Caroline Schreer

Die Ruhr-Universität Bochum jubelt gemeinsam mit ihrem Preisträger Prof. Dr. Eike Kiltz über den Leibniz-Preis 2024. „Es ist einfach wunderbar, dass nach mehr als zehn Jahren wieder ein Forscher aus unserer Community mit diesem hochkarätigen Preis ausgezeichnet wird“, sagt Rektor Prof. Dr. Martin Paul. „Zu dieser mehr als verdienten Auszeichnung gratuliere ich ihm von ganzem Herzen. Eike Kiltz hat entscheidend zum Aufbau und zum Erfolg unseres Exzellenzclusters CASA in der IT-Sicherheit beigetragen.“ Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert und gilt als wichtigster Forschungsförderpreis in Deutschland.

Mit dem Preis würdigt die DFG herausragende Forscher, die frühzeitig exzellente grundlegende Leistungen auf ihren Arbeitsgebieten erbracht haben und von denen erwartet wird, dass sie die Forschungslandschaft in Deutschland nachhaltig prägen werden. „Das ist eine wahnsinnig große Ehre für mich“, freut sich Eike Kiltz. „Mit Hilfe der Förderung ist es mir möglich, weitere herausragende Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen nach Bochum holen. Unser Forschungsbereich soll weiter wachsen, dafür sind solche Mittel eine wichtige Grundlage.“

An der Spitze der IT-Sicherheitsforschung
Eike Kiltz ist derzeit Sprecher des Exzellenzclusters CASA (Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries) der Ruhr-Universität Bochum, der seit 2019 von der DFG mit 30 Millionen Euro gefördert wird. Als Schlüsselfigur zieht Kiltz eine Vielzahl weiterer hochkarätiger Forscherinnen und Forscher, Projekte und Aktivitäten an die Ruhr-Universität. Er war maßgeblich am Ausbau des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit im vergangenen Jahrzehnt beteiligt und spielte eine zentrale Rolle bei der Einrichtung des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre. All das sind Maßnahmen, die Bochum an die Spitze der IT-Sicherheitsforschung in Europa gebracht haben.

Europas größte Bildungseinrichtung für IT-Sicherheit
In der Forschung gilt Eike Kiltz als einer der internationalen Pioniere auf dem Gebiet der praxisorientierten modernen Kryptographie. Er wendet Werkzeuge und Techniken aus der modernen Kryptographie und der beweisbaren Sicherheit in Bereichen mit hoher praktischer Relevanz an. Als theoretischer Informatiker beschäftigt er sich mit Kryptographie, Algorithmen und Komplexitätstheorie. Als Mathematiker beschäftigt er sich mit geometrischen Objekten, sogenannten Gittern. Eike Kiltz entwirft und analysiert kryptographische Protokolle, die Sicherheit, Funktionalität und Effizienz vereinen. Die Exzellenz seiner Forschungsarbeit vereint er auf vorbildliche Weise mit seiner Leidenschaft für die Lehre. Kiltz ist ein begeisterter und inspirierender Lehrer. Die Bewertungen der Studierenden belegen, dass er zu den besten Lehrenden seiner Fakultät zählt. Sein aktives Engagement bei der Entwicklung neuer Bachelor- und Master-Studiengänge hat wesentlich dazu beigetragen, dass am Standort Bochum die heute größte Bildungseinrichtung für IT-Sicherheit in Europa entstanden ist.

Zur Person
Eike Kiltz studierte Mathematik an der Ruhr-Universität Bochum, wo er 2004 auch seine Promotion abschloss. Anschließend war er ein Jahr als Postdoktorand an der University of California, San Diego, bis er 2005 ans Centrum voor Wiskunde en Informatica in Amsterdam wechselte. Dort blieb er bis 2010. Im August 2010 folgte er einem Ruf auf eine Professur an die Ruhr-Universität. Eike Kiltz ist vielfach ausgezeichnet worden: Bereits viermal gewann er den Best Paper Award der renommierten Konferenz IACR EUROCRYPT; vom Europäischen Forschungsrat (ERC) wurde er 2013 mit einem ERC Consolidator Grant und 2022 mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet; von 2010 bis 2014 erhielt er eine Förderung aus einem Sofja Kovalevskaja Award der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.