Ruhr-Uni-Bochum

5 Jahre Exzellenzcluster CASA: Bochum als Heimat der IT-Sicherheitsforschung

Im April feiert das Exzellenzcluster CASA sein 5-jähriges Bestehen. Wir blicken zurück auf die Highlights dieser Zeit.

Die CASA-PIs und das Team des Exzellenzcluster CASA versammeln sich.

Das Team des Exzellenzclusters CASA. Copyright: CASA

Als vor fünf Jahren das Exzellenzcluster „CASA: Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries“ mit einer Gala-Veranstaltung eröffnet wurde, lag etwas Besonderes in der Luft: Vor der Kulisse der ehrwürdigen Jahrhunderthalle, in der angenehmen Wärme des ausklingenden ersten Frühlingstages 2019, war die Vorfreude auf etwas Neues überall greifbar. Das große Forschungsprojekt CASA, gefördert mit 30 Millionen Euro durch die DFG, würde die IT-Sicherheit nicht nur in Bochum, sondern in ganz Europa stärken, da war sich die damalige Kultur- und Wissenschaftsministerin NRW Frau Isabel Pfeiffer-Poensgen bei ihrer Rede an dem Abend sicher.

Prämierte Forschung aus Bochum
Seitdem haben CASA-Wissenschaftler*innen mit großem Erfolg daran gearbeitet, CASA zu einem Ort zu machen, an dem herausragende Talente gefördert werden. Die Idee, durch einen holistischen Ansatz und enge, fachübergreifende Zusammenarbeit bahnbrechende Forschungsergebnisse zu erzielen, wurde dabei mehr als einmal in die Tat umgesetzt. Für diese Arbeit wurden einige der Forscher*innen mit renommierten Preisen und Auszeichnungen wie dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, 8 ERC-Grants und 10 Best Paper Awards auf den wichtigsten Konferenzen des Fachbereichs ausgezeichnet. Eine detaillierte Auflistung der Preisträger*innen finden Sie hier.

Unter dem Dach von CASA wurden neue Ideen entwickelt, die die Cybersicherheit langfristig prägen werden: Neue quantensichere Verschlüsselungsverfahren, die bald weltweit eingesetzt werden und unsere tägliche Kommunikation sichern, haben ihren Ursprung in Bochum. Schwere Schwachstellen in Protokollen wurden durch CASA-Wissenschaftler  aufgedeckt und behoben. Neue Methoden im Bereich der Abwehr von Hintertüren auf Hardware-Elementen wurden entwickelt, die effektive Maßnahmen gegen Überwachung bieten. Und durch neue Erkenntnisse im Bereich der menschenzentrierten Cybersicherheit werden Nutzer*innen immer stärker in den Fokus genommen.

Transfer in die Industrie
Um nachhaltige Veränderungen zu bewirken, sind Kooperationen mit der Industrie besonders wichtig. Durch den engen Austausch mit Partnern wie Intel, Google und apple konnte die Forschung aus dem Exzellenzcluster den direkten Transfer in alltäglich genutzte Technologien finden – und Internetbrowser, Telefonie oder Online-Einkäufe dadurch sicherer machen. Neben diesen wissenschaftlichen Erfolgen versucht CASA, einen Beitrag zur Sensibilisierung für Cybersicherheitsthemen zu leisten. Durch Workshops, Vorträge und öffentliche Veranstaltungen haben wir innerhalb der letzten 5 Jahre das Bewusstsein für die Bedeutung von Cybersicherheit in der Gesellschaft gestärkt und das Verständnis für die Herausforderungen im Cyberspace vertieft.

Interdisziplinarität und Teamwork
„Wir im Team sind alle stolz darauf, dass CASA inzwischen international bekannt ist für die exzellente Forschung, die hier stattfindet“, sagt CASA-Sprecher Eike Kiltz, Professor für Kryptographie am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit, Fakultät für Informatik der Ruhr-Universität Bochum, und fügt hinzu: „Es hat sich herumgesprochen, dass wir hier ein wertschätzendes und kollegiales Miteinander in Bochum haben – eine gute Teamkultur. Es zeigt sich: Auch das zieht hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen an.“

So konnte CASA in seinen ersten 5 Jahren einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die IT-Sicherheit nicht nur innerhalb von Bochum, sondern in ganz Europa zu stärken. Dies ist vor allem möglich, weil ein besonderes Team in diesem Projekt zusammenarbeitet: Forscher*innen aus aller Welt treffen hier aufeinander, um von ihrer gegenseitigen Expertise zu profitieren. Dabei sind Gleichstellung und Diversität ein besonderes Anliegen von CASA: Mit Kampagnen wie Women in IT-Security oder dem Diversity Mentoring Programm wird Vielfalt und Inklusion explizit gefördert.

Ab 2026 startet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in eine neue Förderrunde der Exzellenzcluster innerhalb ihrer Exzellenzstrategie. CASA wird im Sommer einen Fortsetzungsantrag einreichen, um die Fortführung der Förderung durch die DFG für weitere 7 Jahre zu sichern – um herausragender IT-Sicherheitsforschung weiterhin beste Rahmenbedingungen bieten zu können.

Wer mehr über die Arbeit von CASA erfahren möchte, findet weitere Informationen auf dieser Website.

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.